Geschichte

Chronik der Emder Zeitung

15. November 1900
Die erste Rhein-Ems-Zeitung erscheint. Inhaber der Zeitung ist der Emder Buchdrucker Anton Gerhard.

1. Januar 1901
Die Zeitung erscheint regelmäßig im Abonnement.

3. März 1901
500 Leser haben das Blatt abonniert.

11. November 1918
Eine Abordnung des Soldatenrates erscheinen im Verlagsgebäude und erklären, dass die Rhein-Ems-Zeitung ab sofort das amtliche Organ des Arbeiter- und Soldatenrates sei. Da Anton Gerhard passiven Widerstand praktiziert, wendet man sich der rechts-konservativen „Emder Zeitung“ zu (nicht zu verwechseln mit der heutigen Emder Zeitung). Allerdings endet die Ära des Rates nach wenigen Tagen.

31. Januar 1933
(Einen Tag vorher war in Berlin die Machtergreifung der Nazis gefeiert worden.)
Auf dem Titel der Rhein-Ems-Zeitung erscheint – verfasst vom demokratisch gesinnten, anti-nationalsozialistischen Verleger-Sohn, Redaktionsleiter Franz Gerhard, – bissig, ironisch – die Schlagzeile: „Hoppla, jetzt komm‘ ich“. Und als Unterzeile: „Hitler zum Reichskanzler ernannt“. Die Ortsgruppe der Emder NSDAP tobt, zumal die REZ auch in den folgenden Tagen von ihrer Haltung gegenüber den Nazis nicht abrückt.

21. August 1935
Anton Gerhard stirbt, krank und verbittert, 35 Jahre nach Gründung seiner Zeitung. Eine riesige Menschenmenge folgt seinem Sarg zum Friedhof an der Auricher Straße. Wenige Wochen später wird die Zeitung ganz von den Nazis übernommen und erhält damit auch einen neuen Namen „Blatt der Ostfriesen“. Und im Untertitel stehen die beiden Zeitungsnamen, die gleichgeschaltet wurden: „Rhein-Ems-Zeitung“ und „Emder Zeitung“.

1941
Die erste Bombe, die über Emden niedergeht, trifft das Verlagshaus in der Brückstraße gleich neben dem Telegrafenamt. Hier wird auch die gesamte Drucktechnik – Setzmaschinen und Rotation – zerstört.

1946
Die ersten Zeitungen in der britischen Besatzungszone werden wieder zugelassen. Sie sind jenen Parteien zugeordnet, die die Militärregierung inzwischen zugelassen hat. „Freie“ Zeitungen sind nicht darunter. Daher dauert es auch noch, bis die Rhein-Ems-Zeitung wieder genehmigt wird.

15. Dezember 1948
Die Militärregierung hat die Herausgabe eines Informationsblattes genehmigt. Gedruckt wird der „Emder Anzeiger“ im Auricher Verlagshaus Dunkmann, das intakt geblieben ist. 

1. Oktober 1949
Die Rhein-Ems-Zeitung erscheint wieder im Gerhard Verlag, „auf überparteilicher Grundlage wie vor 1933“. Verleger ist der Enkel des Gründer-Chefs, Edzard Gerhard. Untertitel der REZ: „Emder Zeitung“. Provisorischer Standort des Verlages in der ersten Zeit: ein Raum im Apollo-Kino. Hier drängen sich Geschäftsstelle, Redaktion und Vertrieb auf engstem Raum. In Emden wird allerdings nur der Lokalteil hergestellt. Den überregionalen Teil bezieht die REZ von der „Norddeutschen Volkszeitung“, später „Neue Osnabrücker Zeitung“.

1955
Nach zwischenzeitlicher Unterbringung in einem Gebäude am Alten Markt und in der ersten Etage der damaligen „Emder Bank“ wird neu gebaut – auf einem Grundstück Zwischen beiden Märkten.

1975
Edzard Gerhard übernimmt nach dem Tod seines Vaters den Verlag und beginnt mit Veränderungen, indem er die REZ umwandelt in die „Emder Zeitung“, aus der Mittags- eine Morgenzeitung macht, das Verlagshaus erweitert, drei Wochenzeitungen gründet und zweimal – 1981 und 1997 – eine Rotation baut. Die Zahl der Mitarbeiter erhöht sich von 14 auf 170. Dazu kommen 120 Zeitungsausträger und 650 Zusteller der Anzeigenblätter.

1. Januar 1981
Herbert Kolbe übernimmt  die Chefredaktion der Emder Zeitung, Klaus Fackert wird sein Stellvertreter.

Anfang der 1980er-Jahre
In den Folgejahren erfolgt ein umfassender Reformationsprozess der Tageszeitung. Die Emder Zeitung entwickelt sich zu einer Vollredaktion mit eigener Mantelredaktion.

1983
Die Emder Zeitung stellt die geplanten Reformen auf einem Internationalen Symposium in Hamburg der Branche vor. Die Reform in drei großen Zügen: Wiederherstellung der journalistischen Eigenständigkeit, höchstmöglicher Einsatz der Elektronik, Kreation eines neuen „Gesichtes“ der Zeitung.

18. November 2000
Die Emder Zeitung begeht mit einem Festakt in der Johannes a Lasco Bibliothek ihren 100. Geburtstag.

2004
Die Emder Zeitung und Ihre Anzeigenblätter werden zwischen 1998-2004 in mehreren Schritten Teil der Nordwest Zeitung. Der Zeitungsverleger Edzard Gerhard ist aus dem Unternehmen ausgeschieden.

2007
Es fällt die Entscheidung für einen Neubau der Emder Zeitung. Grundbedingung für die Wahl des Grundstücks: das Haus muss zentral liegen.

12. Juni 2009
Der Richtkranz weht über dem neuen Haus aus. Es wird nach der Fertigstellung den rund 80 Emder Mitarbeitern 1900 Quadratmeter Arbeitsfläche bieten.

11. Oktober 2009
Der Umzug ins neue, großzügige Haus läuft. Er verläuft störungsfrei. Das Erscheinen der Zeitung ist dank durchgehender Tag- und Nachtarbeit der Technik-Abteilung gesichert.

13. November 2009
Offizielle Einweihung mit geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur.

14. November 2009
„Tag der offenen Tür“ – die Leser können den Verlagsneubau selber in Augenschein nehmen.

1. November 2014
Stefan Bergmann übernimmt als Nachfolger von Klaus Fackert die Chefredaktion.

31. Dezember 2020
Nach sechs Jahren verlässt Stefan Bergmann die Emder Zeitung. Der langjährige Chef vom Dienst, Axel Milkert, wird kommissarischer Redaktionsleiter.

1. Januar 2021
Chefredakteur Ulrich Schönborn, stellvertretende Chefredakteurin Gaby Schneider-Schelling, Lokalchef Lasse Deppe, Digitalchef Max Holscher und Mantelchef Dr. Alexander Will bilden die neue Chefredaktion der Emder Zeitung.

1. April 2021
Suntke Pendzich und Jens Tammen übernehmen gemeinsam mit Axel Milkert als Dreierteam die Leitung der Redaktion der Emder Zeitung.

1. April 2022
Elisabeth Ahrends übernimmt als Nachfolgerin von Suntke Pendzich die Redaktionsleitung der Emder Zeitung. Ihr Stellvertreter ist Jens Tammen.