Die FDP legt ihre Parteiarbeit in junge Hände. Ein radikaler Generationenwechsel kann aber bei einer Partei nicht erstrebenswert sein. Ein Kommentar von Ute Lipperheide.

Mutig sind die Emder Liberalen. Sie haben ihren Kreisparteivorstand extrem verjüngt. Damit hat die FDP das getan, was andere nur wollen oder mit Lippenbekenntnissen fordern. Denn eines ist klar: So einfach ist es nicht, Jüngere für Parteipolitik zu begeistern und auf Dauer zu motivieren.
Nicht immer heißt jung auch gleichzeitig besser, innovativer und engagierter. Vor allem benötigen die, die solche Aufgaben wahrnehmen, Durchhaltevermögen. Dass dies nicht jedermanns Sache ist, zeigen viele vakante Ämter in Vereinsvorständen. Doch das ist zum Teil hausgemacht. Oft arbeitet ein Vorstandsteam lange als Einheit zusammen. Bei einem Wechsel muss wieder ganz von vorne aufgebaut werden. Das macht es schwierig.
Ein radikaler Generationenwechsel kann bei einer Partei nicht erstrebenswert sein, schließlich muss ein Vorstand alle Mitglieder repräsentieren, also generationsübergreifend besetzt sein. Die Alten nur auf die Ersatzbank zu setzen, kann kein gutes Rezept sein. Aber das hat die Emder FDP nicht getan, denn die, die die Erneuerung forcierten, sind erfahren genug, zu wissen, dass ein tiefer Schnitt selten schmerzlos ist.
Sie können diese Ausgabe als ePaper für 0,99 € via PayPal herunterladen.