Der Streit um das Baukindergeld ist ein Beispiel dafür, wie gedankenlos der Koalitionsvertrag zusammengeschludert wurde. Ein Kommentar von Alf Hitschke.

Aus jedem Töpfchen für jeden Wählerkreis: Nach diesem Prinzip hat die politische Notgemeinschaft namens Große Koalition vor nicht allzu langer Zeit ihr wackeliges Fundament gezimmert. Eine Weile lang war Deutschland - nach quälend langem Warten - zu erleichtert über die Regierungsbildung, als dass es genauer hingesehen hätte. Mittlerweile sind die Tränen der Erleichterung getrocknet, der Blick ist wieder einigermaßen geschärft. Und es wird immer deutlicher, wie wenig belastbar die Basis der Regierung aus CDU, SPD und CSU ist.
Nicht nur der ungebremste Marsch der CSU in Richtung Neuwahlen ist ein Indiz dafür - auch der Hickhack um überschaubare Versprechen der Großen Koalition an die Bürger ist besorgniserregend. Der Streit um das Baukindergeld ist ein Beispiel dafür, wie gedankenlos der Koalitionsvertrag zusammengeschludert wurde. Kaum aus dem Hut gezaubert, stellen die Damen und Herren Politiker fest, dass das vorgesehene Geld vorne und hinten nicht reicht. Nun wird gebastelt, gerechnet, diskutiert , gestritten. Der Dumme ist, natürlich, wieder der Bürger.
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